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Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag, Freiburg:

„Man sieht sich, trifft sich, redet miteinander: Fußgängerfreundliche Städte und Gemeinden fördern den sozialen Zusammenhalt.”

02.02.2021

Singen und Reutlingen testen Leih-Transporträder

Erstes kommunales Netzwerk für öffentliche Transportrad-Mietsysteme unterstützt Testläufe in baden-württembergischen Städten.

Lastenrad mit Transportbox steht vor einem Gebäude.

Lastenrad mit RadKULTUR Logo beim RadKONGRESS 2019 (Foto: Ben Van Skyhawk)

Ein Transportrad-Mietsystem geht auf Wanderschaft. Die vier Städte Singen, Leipzig, Reutlingen und Dortmund werden jeweils 5 Monate lang testen, wie öffentliche Transporträder bei ihren Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Dann entscheiden sie, wie künftig ihr eigenes Mietsystem aussehen könnte. Der Testlauf ist ein innovativer Teil des Projekts TINK Netzwerk. TINK steht für Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen. Weitere elf Städte gehören ebenfalls dazu:  Aachen, Hamburg, Hannover, Mannheim, Konstanz, Mainz, Norderstedt, Offenburg, Rostock, Weimar und Wiesbaden.

Die genannten Städte haben im Dezember 2020 das erste kommunale Netzwerk für öffentliche Transportrad-Mietsysteme in ganz Europa gestartet, um nachhaltige Mobilität zu fördern und Innenstädte von Verkehr zu entlasten. Mit dabei sind auch zwei Verkehrsgesellschaften (Reutlingen und Wiesbaden) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Das gemeinsame Ziel lautet: öffentliche Transportrad-Mietsysteme als Baustein der Verkehrswende voranbringen.

Solche Mietsysteme bringen viele Vorteile: Sie sind ein zusätzliches Mobilitätsangebot für die Bevölkerung. Dadurch reduzieren sie den Autoverkehr, was zu einer Entlastung der Verkehrsflächen beiträgt und den Ausstoß von Schadstoffen senkt. Weniger Lärm ist die Folge – und es macht viel Spaß, mit Transporträdern unterwegs zu sein, kostengünstig, entschleunigt und gesund.

Rad nicht überall neu erfinden

Warum ist es dabei sinnvoll, dass sich Kommunen vernetzen? Zunächst einmal muss das Rad nicht überall neu erfunden werden. Im Netzwerk können sie wichtige Erfahrungen teilen, einheitliche Standards für die Angebote entwickeln und Innovationen voranbringen. Sie sind dabei, eine gemeinsame Open-Source-Buchungsplattform für das Mieten der Fahrräder zu entwickeln. Das versetzt sie in die Lage, bei der Arbeit an der Plattform auf die Erfahrung der anderen Städte aufzubauen.

Hinzu kommt: Die Kommunen könnten diese Plattform auch für bestehende Systeme anbieten: Car-Sharing, Radausleihe oder ÖPNV. Diese Angebote ließen sich verzahnen, und Bürger könnten Sie auf einer gemeinsamen Plattform buchen. Wer in Konstanz mit einem Transportrad zum Bodensee will, könnte dann dieselbe App nutzen, wie sie in Rostock nötig ist.

Unterschiedliche Erfahrungen gemeinsam nutzen

Das erste Netzwerktreffen fand in einer Videokonferenz statt. Es wurde unter anderem diskutiert, wie sich Vandalismus bei Transporträdern vermeiden lässt – und welche Erfahrungen Kommunen mit privaten Systemanbietern gemacht haben. Das Projekt wird koordiniert von der TINK Walter & Wagner GbR. Unterstützung kommt von weiteren Projektpartnern: die e-fect eG ist für die Evaluation zuständig, Arne Behrensen von cargobike.jetzt unterstützt als Experte. Sie hatten auch das erste TINK Pilotprojekt in Konstanz und Norderstedt auf die Beine gestellt. Dabei zeigte sich, wie vielfältig Transporträder nutzbar sind, etwa für Einkäufe, Kindertransporte, Freizeitausflüge oder kleine Umzüge.

Bald wurde klar: Es braucht mehr als zwei Pilotstädte, um einen Beitrag für eine nachhaltige Verkehrswende zu leisten. Daher haben sich die genannten Städte zusammengeschlossen, die auch unter sich große Unterschiede aufweisen: Sie liegen in unterschiedlichen Landschaften, die Zahl der Einwohner fällt weit auseinander, ihre Infrastruktur fürs Fahrradfahren ist verschieden – und sie weisen sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Mietsystemen für Transporträder auf.

Das Engagement der Städte folgt einem Trend: Momentan werden immer mehr Förderprogramme für private und gewerbliche Lastenräder im gesamten Bundesgebiet aufgelegt. So gibt es für Transporträder mehr politischen Rückenwind, den es zu nutzen gilt.

Das TINK Netzwerk wird öffentlich gefördert: durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 (NRVP).

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